0 texvertices
weiße horizontal- und vertikallinien blinken auf schwarzem grund in absoluter synchronität zu fragilen elektrobeats auf dem monitor. erweitert werden diese abstrakt reduzierten animationen durch darübergelagerte videoloop miniaturen, die sich ebenso perfekt in die synästhetische gesamtstruktur eingliedern. musikalisch bewegen sich epy dabei zwischen rhythmischen elektro soundpatterns und experimenteller elektro akustik. besonders bemerkenswert ist die arbeitsmethode des fünfköpfigen informatikerkollektivs (klaus voltmer, nestor pridun, stefan holek, günter geiger, mahiyo kisanga): sie produzieren ihre audiovisuellen kompositionen in echtzeit mittels eines selbstgeschriebenen programms auf dem kostenlosen computerbetriebssystem linux. mehr als drei jahre entwicklungszeit auf low budget equipment stecken in dieser einzigartigen applikation, die es ermöglicht simultan sowohl die bild- als auch die tonebenen mittels vordefinierter algorithmen zu bearbeiten. 0 texvertices wurde im rahmen einer live session eingespielt, wobei in dieser improvisation der rechner um stochastische faktoren erweitert als virtueller co-komponist fungierte. das video überzeugt aber nicht nur durch die ausgefeilte produktionsweise, sondern ebenso durch eine höchst pointierte, minimalistische formensprache. diese gelungene maschinengestützte transkription (bzw. interpretation) von sounds in bewegungsbilder - und umgekehrt - besticht durch klare strukturen und einen äußerst geschlossenen und stimmigen gesamteindruck.
(norbert pfaffenbichler)
0 texvertices
2000
Österreich
6 min