Alpsee
Von blutrot bis unschuldig weiss, so weit reicht das Spektrum von Alpsee. Erzählt wird die Geschichte eines Knaben, der sich auf dem Weg in die Erwachsenenwelt befindet und dabei hin und wieder auf phantastische Abwege gerät: wir erleben seine Träume mit, in surrealistisch anmutenden Bildern von Milch, die kaskadenartig die Treppen hinabfließt, vom blutroten, pulsierenden Herzen, von Muttis Händen, die mit gewetztem Messer den Sonntagsbraten tranchieren. Der Junge ist gefangen in dieser Welt, die von der Stimmung der 60er getragen wird mit all ihren reizvollen Schrecken. (...)
(Bernd Kegel)
Alpsee transportiert komplexe, heftige Emotionen durch den Einsatz einfacher Elemente, gleichzeitig reflektiert er eine historische Filmära und ruft die Realität der fünfziger Jahre ins Gedächtnis. Indem er die Bedeutung von Dingen überstrapaziert und durch seinen Einsatz von Farben erforscht er eine Welt von primären Instinkten. Die latente Spannung zwischen der semantischen Bedeutung von Gewalt und Einsamkeit einerseits und dem klaren Ausdruck andererseits, wird er zum Ende hin sehr entschlossen, wo Emotionen die Struktur des Films prägen. Während sich der Film an eine andere historische Epoche wendet, gelingt Alpsee die Darstellung sehr fundamentaler Themen.
(werkleitz.de)
Alpsee
1994
Deutschland
15 min