SLANT
Die beiden Grundwerte des Ausgangsbildes, zwei rote Streifen und ein sie tragendes helles Weiss, die in SLANT zu sehen sind, zeigen lange Zeit nur sich selber, dazu ertönt passionshaft mehrstimmiger Gesang. Langsam verändern sich die Stelen, das Feld öffnet sich, unmerklich verschieben sich die Farbflächen, treten in neue Verteilungen, entwickeln andere Kombinationen, die, ohne Schnitte oder Pausen, sich wieder auflösen und andere Figurationen eingehen. Der Titel verweist auf kein Aussen, es ist, als ob die dort genannte "Schräge" bzw. der "Blickwinkel" tatsächlich nur auf sich selbst Bezug nehmen wollen.
(Marc Ries)
Karoe Goldt´s Arbeit geht von der Fotografie aus, indem Objekte in hoher Anzahl abgelichtet werden; im Anschluss montiert Goldt zahlreiche Einzelaufnahmen zu experimentellen Kurzfilmen, die sie folgerichtig "Fotofilme" nennt. In ihrer pointierten Objektwahl (u.a. Blumen, Kampfbomber) geht es jeweils um ein Hinterfragen der gängigen Wahrnehmung, die in einem abstrahierten Verlaufsprozess nachhaltig unterlaufen wird. Dabei geht sie von einer Auseinandersetzung mit Farbintensitäten aus, deren kontrastreiche Dichte durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem Duo rashim (Gina Hell, Yasmina Haddad) eine zusätzliche Qualität im Zusammenspiel der Bild- und Tonebene erhält.
(Sandro Droschl)</>
SLANT
2005
Österreich
8 min