Eternity (Mozart Minute 13)
Mozart schrieb in einem Brief an seinen todkranken Vater: "obwohlen ich es mir zur gewohnheit gemacht habe mir immer in allen dingen das schlimmste vorzustellen da der Tod /:genau zu nemmen:/ der wahre Endzweck unseres lebens ist, so habe ich mich seit ein Paar Jahren mit diesem wahren, besten freunde des Menschen bekannt gemacht, dass sein Bild nicht allein nichts schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel beruhigendes und tröstendes! ich lege mich nie zu bette ohne zu bedenken, dass ich vielleicht /: so jung ich bin:/ den anderen Tag nicht mehr seyn werde und"
Mozart bezog sich in seinen Gedanken auf einen Abschnitt in Moses Mendelssohns (1729-1786) sokratischem Dialog "Phädon, oder über die Unsterblichkeit der Seele", der 1776 erschienen war und von dem sich ein Exemplar in Mozarts Nachlass fand.
"Den wahren Weltweisen muss der Tod niemals schrecklich, sondern allzeit willkommen sein. Die Gesellschaft des Leibes ist ihnen bei allen Gelegenheiten beschwerlich; denn wofern sie den wahren Endzweck ihres Daseins erfüllen wollen, so müssen sie suchen die Seele vom Leib zu trennen, und gleichsam in sich selbst zu versammeln. Der Tod ist diese Trennung, die längstgewünschte Befreiung von der Gesellschaft des Leibes. Welche Ungereimtheit also, bei Herannahung desselben zu zittern, sich zu betrüben! Getrost und fröhlich vielmehr müssen wir dahin reisen, wo wir Hoffnung haben unsere Liebe zu umarmen, ich meine die Weisheit, und den überlästigen Gefährten los zu werden, der uns so vielen Kummer verursacht hat."
(Edgar Honetschläger)
Eternity (Mozart Minute 13)
2006
Österreich
1 min