dream´sdreams
Synopsis
Träumen heißt hinter den Horizont blicken, zum unendlich fernen Punkt. Eine poetische Umschreibung technoider Video Feedback Prozesse, die demnach Traumbilder generieren?
dream´sdreams entwirft experimentell aus Video Feedback-Material und Möbius-Sounds Traumsequenzen. Eine abstrakte Bilderflut strömender Linien- und Wellenformen bewegt sich in Klangräumen am Ereignishorizont der Zeit, um den Rezipienten hinter den Horizont zu führen zu träumen … des Traumes Träume.
Das enorme Spektrum von interferierenden Frequenzen bei Bild und Klang macht die daraus resultierende undifferenzierte Syn- und Asynchronität zur immersiven Strategie. Aus der unmittelbaren Dichte von Induktionen ist es unmöglich auszuwählen. Deshalb bestimmt der Zufall im Moment des Eintauchens die Wahrnehmung/das Träumen.
Visuals
Ausgangsmaterial ist ein schwarz/weiß Video (Feedback, 1:55 min), generiert mit einer Videokamera, die auf den Bildrand eines Monitors gerichtet wird mit dem sie gleichzeitig verbunden ist. „Hinter den Horizont blickend … zum unendlich fernen Punkt“ wird ein Rückkoppelungsprozess in Gang gesetzt, bei dem der Bildrand des Monitors zum Ereignishorizont wird.
Durch das Abfilmen von Details, durch die Reduktion von Bildinhalten auf ihre Umrisslinien (Kodierung bei gleichzeitiger Vervielfachung der Bildinformation), durch Veränderung der Bewegungsrichtung der Bildströme, durch Animation (abermaliges Abfilmen von einem Videomonitor bei veränderter vertikaler Bildfrequenz), durch Halbierung der Bildinformation (Separierung der oberen Halbbilder von den Unteren) oder durch Überlagerung von horizontalen und vertikalen Bildströmen entstehen Sequenzen, die schließlich wie Träume entlang einer Schlafphase installiert werden.
Musik
Ausgangsmaterial sind Möbius-Sounds. Aus einer Tonspur werden zwei Tonspuren generiert, die einander entgegenlaufen – d.h. die eine Tonspur läuft rückwärts und invers zur anderen, sodass der Sound vor- und rückwärts gespielt ident klingt und der Anfang gleichzeitig das Ende ist. Es entstehen Klangeinheiten am Ereignishorizont der Zeit, die als zeitliche Version dem räumlichen Prinzip einer Möbius Schleife (Ober- und Unterseite sind ident) entsprechen.
Bei der experimentellen Komposition von dream’sdreams werden Loops von Möbius Sounds in verschiedenen Frequenzen parallel abgespielt. Ihre Interferenzen erzeugen Rhythmen von verschränkten Klängen, die sich wie Traumzustände charakterisieren und immer wieder auftauchen und verschwinden. Die parallelen Soundebenen werden hinsichtlich ihrer Klangfarbe nicht angepasst.
(Barbara Doser & Hofstetter Kurt)
dream´sdreams
2007
Österreich
13 min