words
Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen? Oder es doch lieber ausspähen, aufspüren, bespielen, beschauen, belauschen? Words von Jan Machacek kommt dem Nicht-Mitteilbaren bei, indem es röntgt, vervielfältigt, ironisiert, feiert, verkürzt, unterwandert, verfeinert. Mit der Beständigkeit des Glückspielens wird hier das Nicht-Mitteilbare als ein inneres Pingpongspiel ausgetragen.
Es ist ein einfaches Spiel, der Vater aller Computerspiele ever: Ein Punkt. Hüpft. Hin. Und. Her. Wir müssen ihn nur erwischen - den springenden Punkt. Das Spiel läuft, und wir sind dabei.
Mit Leuchtbalken auf dem Brustkasten und hüpfenden Punktherz begegnet uns der Filmemacher als flirrendes Gegenüber am Bildschirm. Sein Brustkorb ist unsere Spielwiese. Den Punkt nicht zu erwischen kostet. Punkte. Ein Spiel. Das Spiel läuft und Sie sind dabei.
Wer ist unser Gegenüber? Ein Gegner, ein Verbündeter, der eigene Schatten, das andere Ich, das eigene Ich, ein Animator, eine Projektion? Der Punkt hüpft. Das Gegenüber atmet und blinzelt. Der Punkt hüpft. Das Spiel läuft. Wir haben keine Handhabe. Das Gegenüber schweigt Worte aus. Der Punkt hüpft. Zugriff derzeit nicht erlaubt. Der Punkt hüpft. Erwischen, den Punkt erwischen. Das Spiel. Das Spiel läuft und wir sind dabei.
In Jan Machaceks Video sitzen wir vor dem ewigen Spielautomaten - unserem Gegenüber - und müssen gebannt zuschauen. Wie der Phantompunkt hüpft. Hin und Her. Wie die Punkteanzahl wächst. Doch für wen? Wie die Wörter nicht kommen. Wie das Gegenüber samt hüpfendem Punkt sich multipliziert. Erwischen, nur den Punkt erwischen. Den springenden Punkt. Das Spiel. Das Spiel läuft und wir sind dabei.
(Radostina Patulova)
words
2009
Österreich
4 min