Ohne Schatten: satellite me
Der aus 50 Standpunkten zusammengesetzte Blick von satellite me ist "immer" auf das Zentrum, die Schauspielerin, gerichtet und rückt, in spiralförmiger Abtastung und Umkreisung, im Laufe des Filmes immer näher an die Flamme heran. der gesamte Filmaufbau ist, dramaturgisch gesehen, "orgiastisch" strukturiert und von außen nach innen auf den Höhepunkt des Feuer gebens ausgerichtet. der Blick wird spirallenförmig immer enger und enger geführt bis er im Zentrum, immer schneller werdend, abbricht.
Diese 50 Filme wurden von mir am Computer genau gleichlang gemacht (5 Sekunden) und somit quasi zeitlich synchronsiert. Die 50 5 Sekunden Filme werden so zusammenmontiert, dass von Film 1 das 1. Frame genommen wird, dann von Film 2 das 1. Frame usw bis der "Kreis" geschlossen ist; dann von Film 1 das 2. Frame, von Film 2 das 2. Frame 3 usw bis alle frames aller 50 Filme neu geordnet durch sind. dafür hat mir Oliver Stotz ein Videoprogramm geschrieben, dass es relativ "zeitsparend" möglich macht, eine neue Montage des Films zu produzieren: zu sehen ist ein Film, satellite me, der so nie gefilmt wurde. Sichtbar ist ein Film, der nicht zeitlich sondern räumlich geordnet ist.
Illusionistisch gesehen tut satellite me so, als ob 50 Kameras zur Verfügung gestanden wären und diese ein Mal das Ereignis des Feuergebens gefilmt hätten. In Wirklichkeit war es genau umgekehrt. Die entstehende Differenz finde ich spannend. Miriam Bajtala
Ohne Schatten: satellite me
2009
Österreich
4 min