Spur
Gesellschaften wie die abendländische, die im Begriff sind, ihr Gedächtnis zu verlieren, unterhalten, so der französische Historiker Pierre Nora, ein gespaltenes Verhältnis zur Vergangenheit. Sie leben im Bewusstsein des absoluten Bruchs, das die Vergangenheit in unüberwindliche Ferne rückt, und sind zugleich vom Wunsch nach schrankenloser Nähe beseelt, der die Vergangenheit so sinnlich wie möglich wiederaufleben lassen will. Archivierungswut ist die Folge: Noch den unscheinbarsten Gegenstand oder das unwichtigste Zeugnis verehren diese Gesellschaften als heilige Spur einer Zeit, mit der sie nichts mehr verbindet.
Im Verhältnis zur Gesellschaft, in der er lebt, ist Helmut Weber, der Protagonist von Krisztina Kerekes´...
Orig. Titel
Spur
Spur
Jahr
2012
2012
Land
Österreich
Österreich
Länge
40 min
40 min