Views of a retired Night Porter
Im Jahr 1977 drehte Krzysztof Kieślowski den Film From a Night Porter´s Point of View. Das wichtige Werk der pessimistischen Welle des polnischen Dokuments ist die Essenz der Beziehung des Menschen und des kommunistischen Regimes. Der Arbeiterwächter ist Repräsentant derjenigen, die ihm treu dienen. Vorschriften sind mehr als Menschen, sagt der Mann, der das Leben der anderen beaufsichtigt.
Im Jahr 2005 besuchte der österreichische Regisseur Andreas Horvath den ausgedienten Wächter in seiner Einzimmerwohnung in der Warschauer Vorstadt und drehte eine zweite Version des Filmhelden. Sein Film bietet nicht nur die Polarität zwischen dem doppelten Bild des Menschen im Dokument, sondern erfasst gleichzeitig die Änderung des polnischen Lebens in den vergangenen dreißig Jahren. Kieślowski zeigte in seiner Zeit vor allem den Mechanismus der Unfreiheit und die Methoden, mit denen die Macht ihre Ziele erreichte. Moralische Unruhe konnte gerade eine so dargestellte Ikone des realen Sozialismus wecken. Demgegenüber will Horvath ohne Voreingenommenheit die zeitgenössische Existenz des Menschen erkennen, der er durch sie einst geworden ist.
Views of a retired Night Porter
2006
Österreich, Polen
38 min