Moonlanding/Janus Head [Films in Progress]

Nachdem Maria Lassnig Europa 1968 verlassen hatte, verglich sie ihre Ankunft in New York und ihr neues amerikanisches Leben mit einer Landung auf dem Mond. Sie kombinierte körperliche Erfahrungen mit engen Freunden und Liebhabern mit vorgefundenem Filmmaterial von der Landung eines Raumfahrzeugs auf dem Mond, und setzt dieses Ereignis als Sinnbild für Wunder, Entdeckung und Entfremdung ein. Ihr Eintritt in eine neue Kunstszene, die Erfahrung, den Körper eines neuen Geliebten zu erkunden, zu reflektieren, aber auch Facetten der eigenen Persönlichkeit wiederzuentdecken, findet eine Entsprechung in ihrer Heraufbeschwörung von Janus, des alten römischen Gottes des Neuanfangs und der Übergänge. Moonlanding fokussiert das ausgestrahlte Bild des Mediums Fernsehen, auf dem etwas so Unermessliches wie das Planetensystem gleichzeitig so nah und so fern erscheint, eine Erfahrung, die sich grundlegend von der eigenen Wahrnehmung unterscheidet. Sie integriert Aufnahmen aus Hollywood-Filmklassikern wie Spartacus und Vom Winde verweht, eine innovative Montagetechnik des Experimentalfilms der 70er-Jahre. (Jocelyn Miller)

Rohschnitt: Maria Lassnig Digitale Lichtbestimmung und Final Cut in Übereinstimmung mit Maria Lassnigs originalem Schnittkonzept: H. W. Poschauko und Mara Mattuschka Tonspur: Soundcollage aus Arnold Schönbergs Begleitungsmusik zu einer Lichtspielszene Op. 34 (1929/30), 5 Stücke für Orchester Op. 16 (1909), Morton Subotnicks Touch (1969) und Maria Lassnigs eigenhändiger Tonbandaufnahme 

Digitalisierung: Österreichisches Filmmuseum. Dieser Film wurde von der Maria Lassnig Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum gesichert und restauriert.