angeschwemmt
Die Welt an der Donau wird im wesentlichen von zwei Faktoren bestimmt: dem Fluß und den oft seltsamen Eigenheiten der Menschen, die an ihm leben. Und man trifft viele dort: Fischer und Friedhofwärter, buddhistische Mönche, Donauinselkleingärtner, gestrandete Frächter, Sandler und Soldaten. Sie alle verbindet der große Strom, gegen den sie schwimmen. Von all diesen Gesichtern, Geschichten und Sehnsüchten erzählt dieser Film; in ruhigen Bildern wird von einer unaufdringlichen Kamera von den unzähligen Wasserleichen, die auf dem Alberner "Friedhof der Namenlosen" begraben sind, ebenso erzählt wie von dem rumänischen Frächter, der mit seiner Frau nun schon bald ein Jahr in Wien auf seinem Schlepper festsitzt, weil die Donaublockade im ehemaligen Jugoslawien seine Heimreise verhindert.
"Mit den geringstmöglichen Mitteln und einem unfehlbaren Gespür für das Wesentliche hat Nikolaus Geyrhalter, einer der jüngsten und derzeit vielversprechendsten Dokumentarfilmemacher in Österreich, einen hervorragenden Film gemacht; angeschwemmt ist ein kommentarlos ruhiges und nichtsdestoweniger unterhaltsames Portrait von Menschen, die ihr Leben an oder auf der Donau verbringen. Der in beschaulichen Schwarzweißbildern komponierte Film besticht durch die stilistische Genauigkeit, in der eindringliche Rhythmen und Bildharmonien geschaffen und Aussagen nicht forciert, sondern gefühlvoll eingefangen werden."
(Robert Buchschwenter)
angeschwemmt
1994
Österreich
86 min