Das Hinterzimmer

Das Hinterzimmer ist ein kleines, aber umso eindrucksvolleres Meisterstück kinematographischen Handwerks. Es überrascht durch den Reichtum an kinetisch organisierter Bewegung, die sich oberflächlichen oder gar vorauseilenden Versuchen zu begreifen gekonnt entzieht und so zu wiederholter Betrachtung einlädt. In Verbindung mit knappen Zitaten aus alten, sentimentalen Schlagern verbindet es Gefühle wie Sehnsucht, Liebe, Trennung und Schmerz. Einfallsreich in der Ausschöpfung kinematographischer Stilmittel, empfindsam, aber auch selbstironisch, erkundet es den schmalen Grad zwischen innerer und äußerer, eigener und fremder Realität und überläßt sich mit erstaunlichem Formgefühl den aus dem Unbewußten gespeisten Vorstellungen und Träumen. Schließlich läßt es diese Erfahrung teilen, Neugier und Offenheit vorausgesetzt. (Michael Pilz) Das Hinterzimmer von Regina Höllbacher ist ein Schwarzweißfilm, der in ruhigen Bildern von Räumen, fragmentarischen Blicken auf die Welt und scheiternder Suche nach Blickwechseln mit einem Gegenüber spricht. Der Film verknüpft diese Einstellungen zu einem dichten Bildgeflecht, das eher resignativ den Verlust von Utopien thematisiert: ein sehr persönlicher Film, ein Abschied voller Sehnsucht. (Klaus Telscher) Verträumte Bilder in Schwarzweiß, alte, traurige Schlager, ein Kosmos aus Blicken, Dialogzitaten Musikfetzen, dessen wehmütige Abschiedsstimmung in dieser zeile ihren schönsten Ausdruck findet: "Die Liebe dauert oder dauert nicht, an dem oder jedem Ord." Auf einer Wendeltreppe etwa, die, von unten aufgenommen, geradewegs ins schwindelerregende Weiß des Himmels zu führen scheint - ein bezwingender Augenblick. (Christian Cargnelli, In: DER FALTER, 1996)

Orig. Titel
Das Hinterzimmer
Jahr
1995
Land
Österreich
Länge
10 min
Kategorie
Avantgarde/Kunst
Orig. Sprache
Kein Dialog
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Credits
Regie
Regina Höllbacher
Kamera
Elisabeth Neudörfl, Ralf Mendle, Regina Höllbacher
Musik
Bernd Hartung
Ton
Regina Höllbacher
Schnitt
Regina Höllbacher
Mischung
Lothar Segeler
Produktion
Regina Höllbacher
Darsteller*in
Elisabeth Neudörfl, Ralf Mendle, Regina Höllbacher, Harald Flöter, Maria Brayda, Klaus Telscher
Verfügbare Formate
16 mm (Distributionskopie)
Bildformat
1:1,37
Tonformat
Mono
Bildfrequenz
24 fps
Farbformat
s/w
Festivals (Auswahl)
1995
Uppsala - Int. Short Film Festival
Salzburg - Diagonale - Festival des Österreichischen Films
1996
Barcelona - L’ALTERNATIVA - II Mostra Internacional de Cinema Alternatiu
Triest - Alpe Adria Cinema - Film Festival
Györ - Mediawave
Melbourne - Int. Film Festival
Ankara - Festival of European Film / Festival on Wheels
Humboldt - Int. Film Festival
Onion City - Film Festival Chicago
Denver - Int. Film Festival
Aix-en-Provence - Festival Tous Courts
Edinburgh - Fringe Film and Video Festival
Madrid - ARCO - Semana de Cine Experimental
1997
Toronto - IMAGES - Independent Film & Video Festival
1998
Aix-en-Provence - Festival Tous Courts