Dietmar Brehm - Sekundenfalle
Dietmar Brehm, der dieses Jahr seinen 75. Geburtstag feiert, gehört zu den profiliertesten Künstlern Österreichs. Zuletzt wurde er 2020 mit dem „Alfred Kubin Preis" des Landes OÖ für sein umfangreiches Œvre an Gemälden, Zeichnungen und Filmen ausgezeichnet. Mehr als 200 filmische Werke hat Brehm seit den 1970er Jahren hergestellt, zu Beginn auf Super8, später 16mm und seit 2006 überwiegend auf Video und zuletzt mit digitalen Mitteln. Seine 2008 gestartete PRAXIS-Serie umfasst inzwischen 162 Episoden mit einer Gesamtlänge von über 7 Stunden.
Brehms Filme wurden einmal als „Eindringungsfilme“ beschrieben. Sein Fundus sind selbstgedrehte Aufnahmen, oft Portraits oder fetischhafte (Pop)Objekte aber auch der Baum vor seinem Fenster. Eine wesentliche Quelle ist aber filmisches „Strandgut“, wie gefundene S8-Porno- oder Operationsfilme aus den 60 und 70er Jahren.
Durch verschiedene Verfahren wie Abfilmen, Verlangsamen, Unschärfe oder Verfremden der Farben entsteht ein Bilderkosmos, der sich mit Begriffen wie Tranche, Halluzination oder Traum nur bedingt beschreiben lässt. Brehms Filme sind Kino im Kopf: unheimlich, sinnlich, melancholisch und rätselhaft. (Gerald Weber)
MetroKinokulturhaus
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