ANQA

Fr 28. Februar 2025, 21:00 Uhr
Stadtkino Wien / Metro KinoKulturhaus

ab 28.2.2025 im Stadtkino und im Metro KinoKulturhaus

Grosser Diagonale Preis für Dokumentarfilm + Bester Schnitt Dokumentarfilm, Diagonale 2024 // ADA Filmpreis Ethnocineca 2024 // ARTE Dokumentarfilmpreis Duisborg 2023 // Best Photography Olso Mirage 2023

Ein kleiner Gasofen springt an und spendet Wärme. In Helin Çeliks ANQA sind Gewaltgeschichte, weibliche Biografien und die Darstellung einer persönlichen „Safe Zone“ eng miteinander verwoben. Die „Safe Zone“ sind Wohnungsräumlichkeiten, in denen drei Frauen aus dem Nahen Osten, die Missbrauch und häusliche Gewalt erfahren mussten und sich dagegen radikal auflehnten, endlich Ruhe gefunden haben.  

Eine von traumatischen Erinnerungen beeinträchtigte Ruhe allerdings: Skizzenhaft beschreiben die Protagonistinnen Eindrücke ihrer Leiderfahrungen und das damit verbundene Gefühl der Ausweglosigkeit, das sie nächtens noch manchmal heimsucht; das sie aber auch Maßnahmen ergreifen ließ, die sie aus sozialen Gemeinschaften ausgeschlossen haben. Sie wurden als „verrückt“, als „Überbleibsel einer Frau“ bezeichnet. Das Leben, ihr Überleben, wird in der Beschränkung auf Fragmente als schwer erkämpftes fassbar, die Geschichten müssen nicht eigens reproduziert werden.  

Zugleich beschreibt Çelik einen Raum, aus dem die „Kälte“, die eine Frau noch „unter der Sonne befiel“, dieses „Untergrund-Gefühl“, entweichen kann. Die Kamera von Raquel Fernández Núñez geht nahe an die Gesichter heran, fängt aber auch körperliche Zuwendungen ein, Details von Händen oder Füßen, die einander berühren. Die Innenräume sind in warmen Farben gehalten, Decken und Vorhänge, die in einer Szene über eine Küchenfront erst aufgezogen werden, konterkarieren die Rekapitulation des Vergangenen. Geglättet werden die Stoffe jedoch nicht, es bleiben Falten, harte Schnittkanten, es gibt surreale Störmomente: ANQA beschreibt keine falsche Geborgenheit, sondern schafft einen poetischen Assoziationsraum, in dem noch die „Care“-Tätigkeiten der Frauen von der Ambivalenz zeugen, die diese dem Leben gegenüber empfinden. (Dominik Kamalzadeh)  

Stadtkino im Künstlerhaus (28.2. + 3.3.2025)
Akademiestrasse 13
1010 Wien
t: 01-7126276 / online

MetroKinokulturhaus ( ab 11.3.2025)
Johannesgasse 4, 1010 Wien
t:: 01-512 18 03 oder online

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ANQA (Bild)